Konzept und Realisation
Verena Lafargue Rimann
Technik
mixte
Ausstellungsort, Ausstellungsjahr
Cantonale Berne Jura, Centre PasquArt Biel/Bienne, 2010

Studien zu „Denkräumen“

Denken ist in seinen verschiedenen Formen und Anwendungen ein Instrument, um Vergangenes und Zukünftiges zu verstehen und zu entwerfen. Die Projektskizze „Denkräume“ kreist diese Momente von Anfängen oder Neu-Anfängen ein und strebt die Verwirklichung einer körperlichen Visualisierung an, indem davon ausgegangen wird, dass mit gleichen Voraussetzungen und durch unterschiedliche Anfänge verschiedene Räume mit verschieden vielen Ausgängen entstehen. Diese Hypothese wurde mit Materialien umgesetzt, d.h. mit genau gleich vielen und gleich langen Metallstäben doch mit unterschiedlichen Denkansätzen wurden Lösungen gesucht und gefunden, die Raum als Denkprozess visualisieren und als Wahrnehmung greifbar machen.

Jeder hier photographierte Denkraum ist eine Art Zeige, ein Sich-Zeigen auf der Bühne der Welt. So beginnt ein Denkraum mit 1 Anfang und endet mit 144 Ausgängen. Ein anderer startet mit 12 Anfängen und hört mit 144 Ausgängen und 6 Verschlüssen auf. Der dritte Denkraum fängt mit 4 Anfängen an und hört mit 4 offenen und 140 geschlossenen Ausgängen auf. Aus diesen verschiedenen Ansätzen sind mathematische und räumliche sehr unterschiedliche Konzepte entstanden und verdinglichen in der materiellen und visuellen Welt, das Denken, das sonst so flüchtig und instabil ist.

Zum Denken gehört die Fähigkeit, sich in die Perspektive von anderen hinein zu versetzen. Erst dadurch bekommen Stand- oder eben Denkpunkte Tiefen und das Urteil entspringt nicht der Logik sondern dem Verstehen, das eine Form von Denken ist.